Liebe Freunde und Bekannte,
schon wieder nähert sich die Weihnachtszeit und ich habe schon einen Flug für Februar 2011 nach Peru gebucht. Während meines Aufenthaltes von Februar bis April 2010 konnten wir an der Santa Barbara Schule in den Ferien noch eine Fortbildung für die Lehrer durchführen, damit sie ein bisschen von ihrem dozierenden peruanischen Lehrerstil wegkommen, mehr Lernmaterial einsetzen und die Kinder zur Selbst- oder Partnerkontrolle ermutigen. Am 1. März begann dann an beiden Schulen wieder das neue Schuljahr.
Nicht nur ich habe den Eindruck, dass die Kinder an beiden Schulen einen Ort gefunden haben, an dem sie optimal gefördert und geliebt werden. Das animiert weiter zu machen und ich hoffe es überzeugt auch Sie/euch uns weiterhin zu unterstützen. Herzlichen Dank dafür!
Seit 2009 sind wir auch als Entsendeorganisation bei weltwärts (ein Projekt des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit) anerkannt und junge Leute können an unseren Schulen einen entwicklungspolitischen Freiwilligendienst ableisten. Untergebracht sind sie in der Pfarrei bei Padre Armando und seinem Team.
An der San Francisco Schule arbeitete Simon Thannheimer 8 Monate. Er schreibt:
Ich arbeite mit David, einem elfjährigen Autisten mit Down-Syndrom. Meine Arbeit ist es, auf ihn aufzupassen, vor und nach jedem Essen die Hände zu waschen, die Zähne zu putzen, was der Kleine überhaupt nicht leiden kann. Wir gehen auch zu bestimmten Zeiten aufs Klo, um einen Rhythmus zu finden, damit er sich nicht ständig in die Windeln macht. Falls das mal nicht klappt, beherrsche ich das Windelnwechseln mittlerweile aus dem ff. Da David ein sehr aggressiver Typ ist, braucht man schon sehr viel Geduld mit dem kleinen Peruaner. Man wird aber auch oft belohnt, denn David hat ein unglaublich nettes Lächeln, das mir jedes Mal von neuem Kraft gibt. Die Lehrer arbeiten mit viel Liebe und Geduld. Ich bin auf jeden Fall dankbar für all die tollen und interessanten Menschen, die einmaligen Kinder und die schönen Tage, die ich erleben durfte. Zu seinem geliebten Fußball schreibt er: Er kommt nicht zu kurz, denn auch das Herz der Pfarreijugend brennt für den schönsten Sport der Welt.
Seit September hilft dort Monika Weigel aus Scheidegg. Ihre ersten Eindrücke:
Wir sind hier wirklich sehr nett aufgenommen worden, vor allem Pfarrer Armando ist unglaublich offenherzig. Die vielen Jugendlichen treffen sich, um Fußball zu spielen, zu singen und zu tanzen oder um einen Film anzuschauen. Als Mädchen spiele ich mit ihnen Fußball und sie haben mich trotzdem gut integriert. Was mir an der San Francisco Schule gleich am ersten Tag aufgefallen ist, ist der unheimlich liebe Umgang der Lehrerinnen mit den Kindern. Ich habe mich hier schon an so manche Dinge gewöhnt, wie etwa kalt duschen oder den vielen Reis oder dass man als Weiße nachts nur noch in Begleitung unterwegs sein sollte.
Von seinem Jahr an der Santa Barbara Schule berichtet Matthias Haber aus Sonthofen:
Die ersten 4 Monate waren hart, denn ich konnte noch kaum spanisch. Zuerst war ich mit der Direktorin Janet in der ersten Klasse. Es gefiel mir sehr, wie sie unterrichtete. Die Kinder konnten sich frei entfalten und haben kreativ und spielerisch gelernt. Im Januar und Februar waren Ferien, die ich mit Zwischenseminar und ein bisschen Reisen verbrachte. Bei der Fortbildung für die Lehrer im März erfuhren wir, wie pädagogisch richtig gearbeitet werden muss, damit die Kinder mit Freude und Spaß lernen. Ab März arbeitete ich in der 2. und später in der 3.Klasse mit der schwächsten Gruppe. Außerdem gab ich für die 4. und 5. Klasse Englischunterricht. Im Juli feierten Schülern und Eltern den 3. Geburtstag der noch jungen Schule mit Tänzen, Musik und Essen.. Diese Menschen in Huaura haben mir geholfen, die peruanische Lebensweise und Kultur besser zu verstehen. Ich bin glücklich, dass ich diesen Weg gewagt und durchgezogen habe.
Seit September ist nun Annika Besel aus Roggden (Nähe Dillingen) an dieser Schule. Sie erzählt:
Ich bekomme viel von der sehr lebendigen Gemeindearbeit mit. So sind wir an einer Gruppe beteiligt, die Treffen und Aktivitäten für behinderte Jugendliche organisieren will. Ich arbeite als Hilfslehrerin an der Santa Barbara Schule. Das herzliche Verhältnis zwischen Lehrern und Schülern gefällt mir sehr gut hier. Nachdem ich in alle 5 Klassen reinschnuppern durfte, bin ich jetzt in der 1. Klasse, wo ich mich besonders um eine Gruppe von 4 Kinder mit dem niedrigsten Niveau kümmere. Die Kinder sind mir in der kurzen Zeit schon sehr ans Herz gewachsen. Die Sprache macht mir noch Probleme, aber ich lerne jeden Tag sehr viel dazu, auch von und mit den Kindern.
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