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Das kleine Dorf Huaura liegt rund 150 Kilometer nördlich von Lima direkt an der peruanischen Pazifikküste. Gemeinsam mit rund 40 teils weit verstreuten Dörfern zählt die Stadt rund 30 000 Einwohner. 
Die Einwohner Perus und insbesondere Huauras haben in den 1980er Jahren sehr stark unter der Gewalt von verschiedenen bewaffneten Gruppen gelitten, die bis heute ihre Spuren hinterlassen hat. 
Die Arbeitslosenquote in dem Ort ist sehr hoch und viele verdienen ihren Lebensunterhalt mit Gelegenheitsjobs oder schlecht bezahlter Tagesarbeit auf den Feldern. Darüber hinaus haben die Menschen, welche oft nur ein geringes Bildungsniveau haben, mit Bereichen wie Gesundheitsversorgung, Hygiene und Erziehung überfordert. Auf diese Weise wird die Grundlage für verschiedene Lernbehinderungen geschaffen, die die Grundschulen vor Ort mit ihrem dozierenden Unterrichtsstil nicht auffangen können. 

Die Sonderschule „San Francisco de Asis“
Aufgrund dieser Situation beschlossen im Jahr 1993 der Pfarrer von Huaura und Barbara Haberstock sich für diese Kinder einzusetzen. Barbara hatte zu diesem Zeitpunkt bereits vier Jahre in Peru gelebt und als Entwicklungshelferin und Sonderpädagogin gearbeitet. Obwohl es zur Zeit des Terrorismus etwas riskant war, beschlossen sie, gemeinsam eine Schule für Menschen mit Behinderung zu gründen. Diese bekamen bis dahin im peruanischen Schulsystem nur wenig Unterstützung, weswegen nun auch ihnen eine Schulbildung ermöglicht werden sollte. Diese neu gegründete Schule bekam den Namen des Schutzpatrons der Armen, „San Francisco de Asis“.

Im Laufe der Jahre hat der peruanische Staat jedoch sein Schulsystem verändert und dabei einen immer größeren Fokus auf Inklusion gelegt. Auf diese Weise sollten möglichst viele Kinder mit geistiger Behinderung oder Lernbehinderung in den staatlichen Schulen integriert werden, wohingegen in Sonderschulen wie San Francisco nur noch Kinder mit schweren und mehrfachen Behinderungen aufgenommen werden dürfen. 

Die Santa Barbara Grundschule
Aus diesem Grund sah Barbara Haberstock schließlich die Notwendigkeit, eine weitere Schule zu gründen, um auch weiterhin Kinder mit Lernbehinderungen angemessen fördern zu können – die Geburtsstunde der Santa Barbara Grundschule. Gegründet im Jahr 2007 sollen dort vor allem lernschwache und verhaltensauffällige Kinder sowie Kinder aus sozial schwachen Verhältnissen gefördert und unterstützt werden. 
Um zudem diese Kinder auch schon möglichst früh fördern zu können, nahm zusätzlich zur Grundschule im Jahr 2017 der Santa Barbara Kindergarten seine Arbeit auf. So können nun schon Kinder ab einem Alter von drei Jahren unterstützt werden.