Liebe Freunde und Gönner unserer Schulen in Perú,
im April dieses Jahr konnte ich zusammen mit den Vertreterinnen des Weltfreiwilligendienstes der Diözese Augsburg nach Perú fliegen. Mit Klara Bundschuh, die für die vier Freiwilligen in Huaura zuständig ist, besuchten wir verschiedene Familien.
Danach entschieden wir, dass heuer jeder Freiwillige in eine extra Familie aufgenommen werden sollte. Damit ist die Familie von Janet und Jhonny heuer entlastet, die vier Jahre lange diese jungen Leute beherbergt hat. Die Freiwilligen fühlen sich nun in den neuen Familien gut aufgehoben. Zurzeit arbeiten sie an folgenden Einrichtungen: Jonathan Rottach an der San Francisco Schule, Sophie Köber am Kindergarten San José, Natalie Menhofer an der Grundschule und Danijela Ascic im Kindergarten Santa Barbara. Nach einer gewissen Einarbeitungszeit und dem besseren Erlernen der Sprache sind diese Freiwilligen eine große Hilfe für die Lehrer.
Mit Sonja Treffler vom reverse-Programm des Weltfreiwilligendienstes führten wir in Huaura Gespräche mit den Kandidaten, die im Jahr 2020 nach Deutschland kommen möchten. Einer der zwei Ausgewählten ist der Lehrer Joshua von der Santa Barbara Schule. Er fängt im Januar mit einem Sprachkurs in Augsburg an und wird danach in einer Wohngruppe von Behinderten in Ursberg arbeiten.

Jetzt im November waren Leo Resch und ich beim Orientierungsseminar in Dillingen. Dabei wurden schon die nächsten vier Freiwilligen für 2020/21 ausgewählt. Es waren 25 junge Leute, die sich für ein Freiwilligenjahr bewarben. Wir haben wieder 4 davon ausgewählt.
Doch nun zu unseren Schulen in Perú. An der San Francisco Schule werden schwer und mehrfach behinderte Kindern unterrichtet. Das bedeutet dort meist grundlegende Fähigkeiten einzuüben, wie Laufen und Essen, selbständig zur Toilette Gehen oder Sprechen. Carlos kam erst spät an unsere Schule und ist einer der Schwächsten. Auf Wunsch seiner Lehrerin besuchten wir ihn daheim in einem Dorf etwa 5 km von Huaura entfernt. Er lebt mit seinen jungen Eltern in einer Hütte aus Schilfmatten, der Vater sucht eventuelle Arbeiten und putzt und wäscht auch bei anderen Familien.

Carlos liegt nur auf dem Bett und kann zeitweise in einen Stuhl gesetzt werden. Wir unterstützen die Familie mit Milch (laktosefrei) und Windeln. Um in die Schule zu kommen muss die Mutter den 15kg schweren Jungen zum Bus und von dort zur Schule tragen. Das schafft sie fast nicht! Hat jemand einen günstigen, großen und zusammenklappbaren Buggy, in den der 110cm große Junge noch länger hineinpasst? Auch wenn an der San Francisco Schule nur etwa 70 Kinder sind und in kleinen Gruppen gearbeitet wird, ist es für die Lehrer eine anstrengende Arbeit und ich bewundere ihren Einsatz und ihre Geduld.
An der Santa Barbara Schule wurde wieder fleißig gebaut. Auf den drei Stockwerden der Grundschule wurde ein Platz für den Tanzunterricht geschaffen, damit die Musik die Schüler nicht mehr beim Unterricht stört. Über zwei Kindergartenklassen entstanden eine Schulküche (Bild re.) und eine Bibliothek, die auch für Lehrerkonferenzen usw. benutzt werden können. Diese Räume werden im nächsten Schuljahr im März ihrer Bestimmung übergeben.

Die Eltern der Grundschüler wünschen sich eine Secundaria (weiterführende Schule). Der dortige Verein „Santa Barbara“ hält dies nicht für die dringendste Aufgabe. Er wünscht sich eher ein großes Mehrzweckgelände, das für Vorführungen, Elternversammlungen und Feiern genutzt werden könnte. Das wäre leichter zu bauen, aber es fehlt noch das passende Grundstück. Vor Ostern haben die Lehrer das Musical Jesus Christ Superstar für Eltern und Schüler mit großem Engagement und großem Erfolg aufgeführt. Dafür mussten sie, wie auch bei anderen Anlässen, extra eine Halle mieten. Die Santa Barbara Schule hat inzwischen 315 Schüler und es gibt immer großen Andrang, wenn die Kinder jedes Jahr neu eingeschrieben werden. Um einen Platz im Kindergarten zu bekommen, saßen die ersten Mütter schon um 3 Uhr morgens vor der Schule. Diese Schule ist die weitaus günstigste Privatschule in Huaura und ist so auch für die ärmeren Familien erschwinglich. Außerdem haben wir einige Schüler, denen das Schulgeld von deutschen Spendern ganz oder teilweise bezahlt wird. Unser Verein hier bemüht sich die Qualität der Schule durch bauliche Maßnahmen zu verbessern, der Verein dort und die Lehrer sorgen für ein, für peruanische Verhältnisse, sehr gutes pädagogisches Niveau.

Damit alle Spender wissen, wer für unsere Arbeit hier verantwortlich ist, möchte ich einmal die Mitglieder unseres Vorstands vom Verein „Ayúdame – Hilf mir“ Sonthofen e.V. vorstellen (v.li.n.re.): 2. Vorsitzender Leonhard Resch, 1. Beisitzerin Marlene Pfeiffer, 1. Vorsitzende Barbara Haberstock, Schriftführerin Renate Geiser und SchatzmeisterGünther Kobilke. Seit kurzem arbeitet auch Kathrin Lammel, eine ehemalige Freiwillige, bei uns mit. Wir alle bedanken uns ganz herzlich bei den treuen Spendern und bitten uns weiterhin zu unterstützen. Für das kommende Weihnachtsfest wünschen wir allen eine besinnliche Zeit, Freude an den kleinen Dingen und ein gesundes neues Jahr.
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