Rundbrief 2011

Liebe Freunde unserer Schulen in Huaura/Peru,

schon wieder geht ein Jahr zu Ende und ich möchte im Namen unseres Vereins von den Neuigkeiten an unseren zwei Einrichtungen berichten. 

Während meines Aufenthalts von Februar bis April dieses Jahres konnte mit den Bauarbeiten der vier Klassenzimmer im ersten Stock der Santa Barbara Schule begonnen werden und im August bereits bezogen die Schüler die neuen Räumlichkeiten. Nun können alle 7 Klassen zur großen Freude von Schülern, Eltern und Lehrern vormittags unterrichtet werden. Die Kosten übernahm zu 75% das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und die restlichen 25% konnten wir dank der großzügigen Spenden selbst aufbringen. 98 Kinder besuchen jetzt die Santa Barbara Schule und zum ersten Mal gibt es im Dezember eine „promoción“, d.h. die sechste Klasse feiert ihren Grundschulabschluss.

Im Sommer 2012 wird die Schule bereits ihr 5-jähriges Bestehen feiern und der nächste große Wunsch wäre, einen eigenen Kindergarten aufzubauen, um die Kinder frühzeitig fördern zu können. Wir möchten damit Hoffnungszeichen setzen für die Integration von behinderten Kindern und für gezielte Förderung von Kindern aus den ärmsten Bevölkerungsschichten. Behinderte und Arme haben besonders in der Gesellschaft von Peru keine Lobby und sind noch auf unsere Hilfe angewiesen.

Im März besuchten 12 Mitglieder der Pfarrgemeinde Nattheim/Auernheim, darunter der Pfarrer, Herr Hensinger, Peru und vor allem unsere zwei Schulen dort. Dazu lasse ich die Teilnehmerin Trudl Feilhauer erzählen:

„An beiden Schulen wurden wir so herzlich, liebevoll und überschwänglich empfangen, als „wären wir der Bundespräsident persönlich“. Wir bekamen natürlich reichlich zu Essen, wurden mit kleinen selbst gearbeiteten Geschenken überrascht, mussten unsere Verbundenheit mit vielen Reden, abwechselnden Gesängen und gemeinsamen Tänzen zeigen, und wurden schließlich  mit einem großen Fest mit allen Eltern, Lehrern und Schülern überrascht. 

Aber der nachhaltigste Eindruck war, wie gut und engagiert die Lehrer arbeiten. Als Lehrerin weiß ich, wie schwierig  es ist, unterschiedliche Kinder mit verschiedenem Wissensstand und Können immer zu beschäftigen und zu fördern. 

In allen Klassen sahen wir, wie die Kinder gemäß ihrer Leistung verschiedene Arbeiten erfüllten, wie die Lehrerin gleichzeitig auch noch mit einzelnen Kindern  durch Bewegungsspiele das Gelernte einprägte, wie sauber alle Kinder arbeiteten, wie ansprechend die Räume durch Kinderarbeiten gestaltet waren. Bei unserm Besuch im März hatte das Schuljahr gerade erst vor einer Woche begonnen – aber selbst die Erstklässler konnten diszipliniert zum Absingen der Nationalhymne in einer Reihe stehen und – was uns am meisten beeindruckte – sie führten uns – verkleidet als Inka – einen Tanz vor. 

Unser aller Meinung war, dass es besonders verdienstvoll ist, in Huaura diese Schulen nicht nur zu gründen, sondern nach der Heimkehr von Barbara Haberstock nach Deutschland auch unter peruanischer Führung weiter zu betreiben. Huaura ist in unsern Augen eine wenig ansehnliche Stadt, ein Slum, wie wir sagen würden. Die Kinder haben hier wenig Chancen und Möglichkeiten. An der Schule „San Fransisco“ und an der „Santa Barbara“ Schule werden alle Kinder aufgenommen, ganz gleich mit welchen Gebrechen und aus welchem Elternhaus. Sie bekommen hier eine ihnen gemäße Förderung in einer angenehmen Umgebung. Die positiven Eindrücke, die wir in Huaura vermittelt bekamen, spornen uns an, uns weiter für die beiden Schulen einzusetzen. Anerkennenswert finden wir auch, dass beide Schulleiterinnen anstreben, dass sie auf längere Sicht unabhängig von unseren Spendengeldern werden. Bis zu diesem Zeitpunkt wollen wir aber weiterhin die Erinnerung an Huaura mit verschiedenen Aktionen in unseren Gemeinden lebendig halten.

Noch etwas sehr Positives:

Annika Besel und Monika Weigel haben im August ihren Freiwilligendienst beendet. Herzlichen Dank für ihr Engagement und viel Erfolg beim Studium!

Nun leisten Ann-Kathrin Wilhelm aus Sonthofen und Sebastian Schmied aus Wittislingen mit sehr großem Interesse ihren Dienst dort ab. Durch ihren freiwilligen Einsatz innerhalb und außerhalb der Schulen lernen sie Peru von verschiedenen Seiten kennen. Das Tagebuch von Sebastian unter www.perufisch.wordpress.de kann ich nur sehr empfehlen. 

Wegen meiner Knieoperation hat sich der Rundbrief etwas verspätet, ich hoffe aber trotzdem, dass Sie/du in der Weihnachtszeit wieder an unsere Kinder denken/denkst und wünsche allen Spendern ein friedvolles Fest und ein gesundes Neues Jahr.

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